Zugang zum Medizinstudium

9. November 2022

Mündliche Frage von Frau Kirsten Neycken-Bartholemy an Ministerin Lydia Klinkenberg

Zum Zugang zum Medizinstudium

In diesem Sommer hat das neue Auswahlverfahren für den Zugang zu einem Studienplatz im Bereich Medizin im französischsprachigen Landesteil stattgefunden. Der Zulassungswettbewerb wird bekannterweise in französischer Sprache organisiert, was an sich schon den Zugang zum Medizinstudium für Deutschsprachige erschwert. Durch den neu eingeführten Wettbewerb wurde die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung stärker noch reduziert. Während der letzten Jahre haben wir immer wieder auf die besondere Situation der deutschsprachigen angehenden Medizinstudenten hingewiesen.

In seiner Regierungserklärung kündigte auch der Ministerpräsident weitere Bemühungen der Regierung an, um den Zugang Deutschsprachiger zu einem Medizinstudium zu erleichtern.

 

Hierzu nun meine Fragen:

  • Haben sie Kenntnis über die Anzahl zugelassener deutschsprachiger Medizinstudenten?
  • Wie verlief der Austausch mit der zuständigen Ministerin seit Einführung des Zulassungswettbewerbs?
  • Welche weiteren konkreten Schritte sind zur Verbesserung der Situation geplant?

Die Antwort der Ministerin:
Wir fragen jedes Jahr bei der ARES nach den Ergebnissen der in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wohnhaften Kandidaten. Gern nenne ich Ihnen die Zahlen der letzten 5 Jahre: 2017 haben 5 ostbelgische Kandidaten Zugang zum Studium erhalten. 2018 waren es 10 Kandidaten, 2019 war es einer, 2020 waren es 4 und 2021 waren es 3.

In all diesen Jahren zusammen betrug die Erfolgsquote der Kandidaten, die nicht in der DG wohnhaft sind, 18,5 %. Die Erfolgsquote der ostbelgischen Kandidaten lag im selben Zeitraum bei 14 %.

Die zahlreichen Gespräche, die die Regierung mit verschiedenen politischen Vertretern der Französischen Gemeinschaft geführt hat, die Briefwechsel zwischen Ministern und die Gespräche zwischen Kabinetten haben leider nichts gebracht. Die Französische Gemeinschaft ist weder zu einer Übersetzung der Zulassungsprüfung noch zu Nachteilsausgleichsmaßnahmen bereit. Die Gründe hierfür und die zahlreichen Bemühungen der Regierung hat mein Vorgänger an dieser Stelle bereits hinlänglich geschildert.

Wir eruieren weiter Lösungen, um angehenden ostbelgischen Medizinstudenten Studienplätze im In- und Ausland zu sichern.

Gleichzeitig ergreifen wir weitere Maßnahmen zur Förderung der französischen Sprache, um die ostbelgischen Schüler gezielt auf ein Studium und Aufnahmeprüfungen in französischer Sprache vorzubereiten.

Unabhängig von neuen Maßnahmen zur Förderung der Französischkompetenzen auf Ebene der Sekundarschule, die bereits auf den Weg gebracht wurden, wie beispielsweise „der verstärkte Einsatz von Sekundarschullehrern, die die erste Fremdsprache als „native speaker“ (gründlich) beherrschen und die Unterrichtssprache nur ausreichend beherrschen müssen, um Sachfächer in der ersten Fremdsprache zu erteilen“. Außerdem ist ein Vorbereitungskurs auf weiterführende Studien in französischer Sprache für ostbelgische Schüler angedacht. Schülern des 5. Sekundarschuljahres soll die Möglichkeit geboten werden, sich im August 2023 sprachlich und methodisch auf ein Studium in französischer
Sprache vorzubereiten. Im Fokus steht nicht nur eine intensive Förderung ihrer sprachlichen, interkulturellen und methodischen Kompetenzen, sondern auch das Kennenlernen der Anforderungen des Universitäts- und Hochschulwesens, um bestmöglich auf ein Studium in französischer Sprache vorbereitet zu sein. Dies umfasst auch das Kennenlernen ausgewählter Ausbildungsstätten in der Französischen Gemeinschaft.
Schülern des 6. Sekundarschuljahres, die sich etwas später mit der Frage eines Studiums in französischer Sprache auseinandersetzen, soll ebenfalls die Möglichkeit gegeben werden, ihre Sprachkompetenzen weiterzuentwickeln.

Bereits vor einigen Jahren wurde der Königliche Erlass vom 1. Juli 1957 zur Festlegung der allgemeinen Regelung der Studien im technischen Sekundarunterricht dahingehend angepasst, dass auch Schüler im 6. und 7. Sekundarschuljahr, die sich auf ein Studium oder eine Ausbildung in einer Fremdsprache vorbereiten möchten, Zugang zu den Konversationskursen der schulischen Weiterbildung erhalten. 

Mündliche Frage von Frau Kirsten Neycken-Bartholemy an Ministerin Lydia Klinkenberg

Zum Zugang zum Medizinstudium

In diesem Sommer hat das neue Auswahlverfahren für den Zugang zu einem Studienplatz im Bereich Medizin im französischsprachigen Landesteil stattgefunden. Der Zulassungswettbewerb wird bekannterweise in französischer Sprache organisiert, was an sich schon den Zugang zum Medizinstudium für Deutschsprachige erschwert. Durch den neu eingeführten Wettbewerb wurde die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung stärker noch reduziert. Während der letzten Jahre haben wir immer wieder auf die besondere Situation der deutschsprachigen angehenden Medizinstudenten hingewiesen.

In seiner Regierungserklärung kündigte auch der Ministerpräsident weitere Bemühungen der Regierung an, um den Zugang Deutschsprachiger zu einem Medizinstudium zu erleichtern.

 

Hierzu nun meine Fragen:

  • Haben sie Kenntnis über die Anzahl zugelassener deutschsprachiger Medizinstudenten?
  • Wie verlief der Austausch mit der zuständigen Ministerin seit Einführung des Zulassungswettbewerbs?
  • Welche weiteren konkreten Schritte sind zur Verbesserung der Situation geplant?

Die Antwort der Ministerin:
Wir fragen jedes Jahr bei der ARES nach den Ergebnissen der in der Deutschsprachigen Gemeinschaft wohnhaften Kandidaten. Gern nenne ich Ihnen die Zahlen der letzten 5 Jahre: 2017 haben 5 ostbelgische Kandidaten Zugang zum Studium erhalten. 2018 waren es 10 Kandidaten, 2019 war es einer, 2020 waren es 4 und 2021 waren es 3.

In all diesen Jahren zusammen betrug die Erfolgsquote der Kandidaten, die nicht in der DG wohnhaft sind, 18,5 %. Die Erfolgsquote der ostbelgischen Kandidaten lag im selben Zeitraum bei 14 %.

Die zahlreichen Gespräche, die die Regierung mit verschiedenen politischen Vertretern der Französischen Gemeinschaft geführt hat, die Briefwechsel zwischen Ministern und die Gespräche zwischen Kabinetten haben leider nichts gebracht. Die Französische Gemeinschaft ist weder zu einer Übersetzung der Zulassungsprüfung noch zu Nachteilsausgleichsmaßnahmen bereit. Die Gründe hierfür und die zahlreichen Bemühungen der Regierung hat mein Vorgänger an dieser Stelle bereits hinlänglich geschildert.

Wir eruieren weiter Lösungen, um angehenden ostbelgischen Medizinstudenten Studienplätze im In- und Ausland zu sichern.

Gleichzeitig ergreifen wir weitere Maßnahmen zur Förderung der französischen Sprache, um die ostbelgischen Schüler gezielt auf ein Studium und Aufnahmeprüfungen in französischer Sprache vorzubereiten.

Unabhängig von neuen Maßnahmen zur Förderung der Französischkompetenzen auf Ebene der Sekundarschule, die bereits auf den Weg gebracht wurden, wie beispielsweise „der verstärkte Einsatz von Sekundarschullehrern, die die erste Fremdsprache als „native speaker“ (gründlich) beherrschen und die Unterrichtssprache nur ausreichend beherrschen müssen, um Sachfächer in der ersten Fremdsprache zu erteilen“. Außerdem ist ein Vorbereitungskurs auf weiterführende Studien in französischer Sprache für ostbelgische Schüler angedacht. Schülern des 5. Sekundarschuljahres soll die Möglichkeit geboten werden, sich im August 2023 sprachlich und methodisch auf ein Studium in französischer
Sprache vorzubereiten. Im Fokus steht nicht nur eine intensive Förderung ihrer sprachlichen, interkulturellen und methodischen Kompetenzen, sondern auch das Kennenlernen der Anforderungen des Universitäts- und Hochschulwesens, um bestmöglich auf ein Studium in französischer Sprache vorbereitet zu sein. Dies umfasst auch das Kennenlernen ausgewählter Ausbildungsstätten in der Französischen Gemeinschaft.
Schülern des 6. Sekundarschuljahres, die sich etwas später mit der Frage eines Studiums in französischer Sprache auseinandersetzen, soll ebenfalls die Möglichkeit gegeben werden, ihre Sprachkompetenzen weiterzuentwickeln.

Bereits vor einigen Jahren wurde der Königliche Erlass vom 1. Juli 1957 zur Festlegung der allgemeinen Regelung der Studien im technischen Sekundarunterricht dahingehend angepasst, dass auch Schüler im 6. und 7. Sekundarschuljahr, die sich auf ein Studium oder eine Ausbildung in einer Fremdsprache vorbereiten möchten, Zugang zu den Konversationskursen der schulischen Weiterbildung erhalten.