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Freie Tribüne: 4-Tage-Woche

Podcast "On Air" vom 23.10.2021

“Willkommen bei der Freien Tribüne der SP Ostbelgien. Heute sprechen wir mit Linda Zwartbol, Vizepräsidentin der SP Ostbelgien, über die Arbeitszeitverkürzung und die 4-Tage-Woche.”

Die Welt ist im Wandel. Im letzten Jahr haben viele unter uns ihre Prioritäten überdacht und neu gewichtet. Wer vorher alle Zeit im Job verbrachte, dürfte nun bemerkt haben, wie wichtig der Ausgleich neben der Arbeit ist. Familie und Hobbies haben einen neuen Stellenwert bekommen. Diese Veränderung sollte die Politik als Ansatz nehmen und unser Verhältnis zur Arbeit generell überdenken. Vor vielen Jahren war es ein Kampf, die geregelte 38-Stunden-Woche einzuführen. Weg davon, sich zu Tode zu schuften und hin zu angepassten Arbeitszeiten mit Rechten für die Arbeitnehmer. Nun ist es an der Zeit, dieses Modell weiter auszubauen. Der nächste Schritt könnte dabei die 4-Tage-Woche sein. Bei gleichem Gehalt werden ‚lediglich‘ 32 bis 36 Stunden/Woche gearbeitet, die sich auf 4 Tage verteilen. Das Wochenende würde um einen 3. Tag verlängert. Was sich für manche absurd anhören dürfte, wurde in Island und anderen Teilen der Welt bereits erfolgreich getestet. Bei einem Experiment zwischen 2015 und 2019 wechselten in Island insgesamt 2500 Menschen in die 4-Tage-Woche. 

Die 4-Tage-Woche wurde kürzlich auch seitens der Föderalregierung thematisiert. Während in Brüssel jedoch die Meinungen zu diesem Modell noch weit auseinander gehen, erinnerte Vizepräsidentin Linda Zwartbol an die Position der ostbelgischen Sozialdemokraten und Sozialisten. „Die Arbeitszeitreduzierung war schon immer ein Kampf, den es sich aber zu kämpfen lohnt!”

Die 32-Stunden-Woche bei gleichbleibendem Lohn muss unser Ziel für die Zukunft sein, um Krankheiten wie Burn-Out vorzubeugen, dem Fachkräftemangel auf langer Sicht entgegenzuwirken und Arbeitsplätze trotz Digitalisierung zu sichern“, so Zwartbol.

Die SP Ostbelgien setzt sich in diesem Kontext nicht für eine einfache Umverteilung der Arbeitszeit auf 4 Tage, sondern für eine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich ein.