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Kommentar: Hausaufgabenhilfe

Faire Bildung für alle statt für wenige!

Chancengleichheit in der Schule bedeutet, dass alle Schüler die gleichen Möglichkeiten haben sollten, Unterstützung zu erhalten, etwas zu lernen und später einen Beruf zu finden, der ihnen gefällt – egal in welchen Familienverhältnissen sie aufwachsen. ­

Doch auch in Ostbelgien haben leider nicht alle Kinder dieselben Chancen. Gründe für diese Ungleichheit sind auf die Bildung der Eltern, das Einkommen, den finanziellen Stand der Familien, fehlende Zeit, Sprachschwierigkeiten oder familiäre Probleme zurückzuführen. So lässt sich anhand zahlreicher Studien belegen, dass sich im Schnitt gerade einmal 21 von 100 Arbeiterkindern an einer Universität einschreiben. Bei Kindern aus Akademikerfamilien sind es schon ca. 74 von 100. Ganz konkret stellen für viele Familien Hausaufgaben ein großes Problem dar.

Ganz davon abgesehen, dass Hausaufgaben oft für Unruhen und Stress in der Familie sorgen, benachteiligen sie insbesondere bildungsschwächere Schüler.

Das ist besonders in den Familien der Fall, die sich keine Nachhilfe leisten können.

Um dieser Chancenungleichheit ein stückweit entgegenzutreten, gibt es zum Glück Initiativen wie die Hausaufgabenhilfe des Roten Kreuzes in St. Vith, der wir den Preis der Ehrenamtlichkeit für ihr Engagement verliehen haben. Diese Unterstützung ist ein wichtiger Baustein für die Chancen- und Bildungsgerechtigkeit in Ostbelgien.

Leider hat nicht jeder Schüler Zugang zu einem solchen Angebot. Das muss sich ändern!

Einen Lösungsansatz sehen wir darin, dass in der außerschulischen Betreuung auch Hausaufgaben gemacht werden.

Wir sehen uns als Partei in der Verantwortung, Maßnahmen in der Politik zu ergreifen, welche zu einer gerechten Bildung in Ostbelgien beitragen. Vor diesem Hintergrund soll ein Dekret eingeführt werden, welches die Menge an Hausaufgaben reduziert. Denn es ist zweifelhaft, ob alle Hausaufgaben tatsächlich eine leistungssteigernde Wirkung haben.

Wir, als SP Ostbelgien setzen uns weiterhin für kostenlose und gerechte Bildung ein und bleiben unseren Werten treu. Ganz nach dem Motto: Faire Bildung für alle statt für wenige.

Kirsten Neycken-Bartholemy, Vorsitzende der SP-Fraktion im PDG