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Kommentar: Biodiversität

Unverdientes Schattendasein

Das Wort den Parteien | GrenzEcho 03.11.2022

Als SP haben wir es uns auf die Fahne geschrieben, das Thema der Biodiversität beziehungsweise der Artenvielfalt künftig vermehrt in den Vordergrund zu stellen.

Denn Experten sind sich einig: Das Artenaussterben ist die zweite große ökologische Krise neben der Klimakrise. Nur dass sie in vielerlei Hinsicht komplexer und oftmals schwieriger darzustellen ist.

Reden wir von Biodiversität, so geht es nämlich letztlich um unsere gesamten Lebensgrundlagen.

Es geht um die Luft, die wir atmen, das Wasser, das wir trinken und um die Lebensmittel, die wir zu uns nehmen. Wer beim Thema Artenvielfalt also immer noch einzig und alleine an das Nashorn, den Tiger oder den Panda denkt, der hat die Komplexität des Ganzen noch nicht begriffen.

Dem Weltbiodiversitätsrat IPBES zufolge sind aktuell etwa 1 Million von insgesamt 8 Millionen Arten weltweit vor dem Aussterben bedroht. Arten, welche fehlen werden; und zwar in erster Linie uns!

Denn fruchtbare Äcker gibt es nicht ohne biologische Vielfalt und Sauerstoff nicht ohne intakte Ökosysteme. Pflanzen brauchen Bestäuber, Klimaschutz braucht intakte Moore und Hochwasserschutz braucht aufnahmefähige Schwämme wie Weideland und Wälder.

Dabei ist es mir ein besonderes Anliegen, klarzustellen, dass es sich bei dem Thema Biodiversität keinesfalls um eine trendige Luxusaufgabe unserer Gesellschaft handelt, sondern vielmehr um eine der großen Herausforderungen unserer Zeit.

Nun mögen Sie sich fragen, was wir als kleines Ostbelgien bei einer solch großen Thematik schon bewegen können.

Die Antwort lautet: Sehr Viel!

Denn wenn Biodiversitätspolitik erfolgreich sein soll, so muss Sie sämtliche Politik- und Gesellschaftsbereiche durchdringen.

Angefangen bei der allgemeinen Sensibilisierung, über den Umweltschutz, die Forst- und Landwirtschaft, den Tourismus, den Verbraucherschutz, die Kreislaufwirtschaft und nicht zuletzt die Raumordnung haben wir als Gemeinschaft aber auch als Gemeinden durchaus einige Hebel in der Hand.

Schlussendlich haben wir also alle die Möglichkeit, zum Schutz der biologischen Vielfalt beizutragen – und wir brauchen die Beteiligung jedes Einzelnen. Jeder kann sein alltägliches Verhalten ein kleines Stück ändern, ohne seinen Lebensstil deswegen vollkommen umstellen zu müssen. In der Summe können diese kleinen Veränderungen aber bereits etwas bewirken.

2019 sind wir als Ostbelgische Sozialdemokraten mit dem Slogan „Gutes Leben für jeden“ in den Wahlkampf gezogen. Ein Slogan, ja vielmehr ein Versprechen an dem wir auch heute noch festhalten.

Doch ohne gesunde Umwelt entziehen wir uns die Lebensgrundlage, unsere Sicherheit, unsere Zukunft und somit auch die Chance auf eben dieses gute Leben.

Für die SP Ostbelgien

Patrick Spies