Finanzielle Situation der Kulturstätten

3. Oktober 2022

Mündliche Frage von Herrn Patrick Spies an Ministerin Isabelle Weykmans

Zur finanziellen Situation der Kulturstätten

Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise, wurde in der RTBF vor Kurzem über die finanziellen Herausforderungen für Kulturstätten berichtet.
„Einen Aufführungssaal heizen, das kostet. Und dieses Jahr natürlich mehr als sonst“, heißt es in dem Beitrag einleitend. Und man könne die steigenden Kosten nicht einfach über Erhöhungen der Eintrittspreise kompensieren. Denn Kultur müsse bezahlbar bleiben.
Interviewt wurde der Direktor eines Theaters in Mons. Er rechnet mit Energiekosten in Höhe von über 600 000 Euro in diesem Jahr. Maßnahmen, um Kosten zu sparen, wurden bereits ergriffen. Dennoch erklärte er: „Es ist klar, dass das finanzielle Gleichgewicht der Einrichtung gefährdet ist, wenn wir rund 10 % unserer Bezuschussung für Energiekosten ausgeben.“

Vor dem Hintergrund, dass auch die Energiepreise in der Deutschsprachigen Gemeinschaft drastisch gestiegen sind, möchte ich Ihnen werte Frau Ministerin daher folgende Fragen stellen:

  • Inwiefern ist Ihnen die aktuelle krisenbedingte Situation des Kultursektors in Ostbelgien bekannt?
  • Wie werden in Ostbelgien die gestiegenen Energiepreise im Kultursektor kompensiert?
  • Können Kulturträger in Ostbelgien ihre Angebote auch in Zukunft zu gleichbleibenden Preisen anbieten?

Die Antwort der Ministerin:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Werte Kolleginnen und Kollegen,

die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft schaut mit großer Sorge auf die Entwicklungen der Energiepreise. Alle sind betroffen, Privathaushalte, kleine Handwerksbetriebe, mittlere bis große Unternehmen, die öffentlichen Verwaltungen und so auch der Kultursektor in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Wir stehen in einem regelmäßigen und engen Austausch mit den hiesigen Kulturträgern. So finden aktuell die Jahresgespräche mit den strukturell bezuschussten Kulturträgern statt, in denen die steigenden Energiekosten, wie auch die steigenden Lohnkosten, thematisiert werden.

Die strukturell bezuschussten Kulturträger erhalten noch dieses Jahr nach den 3,25% zur ersten Haushaltsanpassung nochmals rekurrent 3% anlässlich der 2. Haushaltsanpassung 2022 auf ihre Pauschalbezuschussung. Wir wissen aber auch, dass jeder dazu aufgerufen ist, seinen Teil zur Krisenbewältigung beizutragen. Es gilt wie in allen Sparten zu schauen, wie und wo man noch Energie einsparen kann.

Die Preisgestaltung liegt in der Autonomie der ostbelgischen Kulturveranstalter. Darauf hat die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft keinen Einfluss. Allerdings ist die Bezuschussung der strukturell geförderten Kulturträger an quantitativen Kriterien, wie Anzahl der Veranstaltungen und Besucherzahlen, gekoppelt, so dass eine 1zu1 Weitergabe der gestiegenen Energiekosten an die zahlenden Besucher wenig wahrscheinlich erscheint. Eine teilweise Weiterreichung der gestiegenen Kosten kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden und wird teilweise von den regionalen Kulturzentren gemacht.

Aufgrund der aktuellen Rückmeldungen ist davon auszugehen, dass die Angebotsvielfalt aktuell bestehen bleiben kann.

Mündliche Frage von Herrn Patrick Spies an Ministerin Isabelle Weykmans

Zur finanziellen Situation der Kulturstätten

Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise, wurde in der RTBF vor Kurzem über die finanziellen Herausforderungen für Kulturstätten berichtet.
„Einen Aufführungssaal heizen, das kostet. Und dieses Jahr natürlich mehr als sonst“, heißt es in dem Beitrag einleitend. Und man könne die steigenden Kosten nicht einfach über Erhöhungen der Eintrittspreise kompensieren. Denn Kultur müsse bezahlbar bleiben.
Interviewt wurde der Direktor eines Theaters in Mons. Er rechnet mit Energiekosten in Höhe von über 600 000 Euro in diesem Jahr. Maßnahmen, um Kosten zu sparen, wurden bereits ergriffen. Dennoch erklärte er: „Es ist klar, dass das finanzielle Gleichgewicht der Einrichtung gefährdet ist, wenn wir rund 10 % unserer Bezuschussung für Energiekosten ausgeben.“

Vor dem Hintergrund, dass auch die Energiepreise in der Deutschsprachigen Gemeinschaft drastisch gestiegen sind, möchte ich Ihnen werte Frau Ministerin daher folgende Fragen stellen:

  • Inwiefern ist Ihnen die aktuelle krisenbedingte Situation des Kultursektors in Ostbelgien bekannt?
  • Wie werden in Ostbelgien die gestiegenen Energiepreise im Kultursektor kompensiert?
  • Können Kulturträger in Ostbelgien ihre Angebote auch in Zukunft zu gleichbleibenden Preisen anbieten?

Die Antwort der Ministerin:

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Werte Kolleginnen und Kollegen,

die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft schaut mit großer Sorge auf die Entwicklungen der Energiepreise. Alle sind betroffen, Privathaushalte, kleine Handwerksbetriebe, mittlere bis große Unternehmen, die öffentlichen Verwaltungen und so auch der Kultursektor in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Wir stehen in einem regelmäßigen und engen Austausch mit den hiesigen Kulturträgern. So finden aktuell die Jahresgespräche mit den strukturell bezuschussten Kulturträgern statt, in denen die steigenden Energiekosten, wie auch die steigenden Lohnkosten, thematisiert werden.

Die strukturell bezuschussten Kulturträger erhalten noch dieses Jahr nach den 3,25% zur ersten Haushaltsanpassung nochmals rekurrent 3% anlässlich der 2. Haushaltsanpassung 2022 auf ihre Pauschalbezuschussung. Wir wissen aber auch, dass jeder dazu aufgerufen ist, seinen Teil zur Krisenbewältigung beizutragen. Es gilt wie in allen Sparten zu schauen, wie und wo man noch Energie einsparen kann.

Die Preisgestaltung liegt in der Autonomie der ostbelgischen Kulturveranstalter. Darauf hat die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft keinen Einfluss. Allerdings ist die Bezuschussung der strukturell geförderten Kulturträger an quantitativen Kriterien, wie Anzahl der Veranstaltungen und Besucherzahlen, gekoppelt, so dass eine 1zu1 Weitergabe der gestiegenen Energiekosten an die zahlenden Besucher wenig wahrscheinlich erscheint. Eine teilweise Weiterreichung der gestiegenen Kosten kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden und wird teilweise von den regionalen Kulturzentren gemacht.

Aufgrund der aktuellen Rückmeldungen ist davon auszugehen, dass die Angebotsvielfalt aktuell bestehen bleiben kann.