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Fachkräftemangel in der Pflege und Durchführung: „Rundtischs Pflege“

Mündliche Frage von Herrn Karl-Heinz Lambertz an Vize-Ministerpräsident Antonios Antoniadis

Zum Fachkräftemangel in der Pflege und zur Durchführung eines „Rundtischs Pflege“

Der Fachkräftemangel ist seit geraumer Zeit in diesem Ausschuss ein viel diskutiertes Thema, vor allem im Bereich der Pflege. Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft hat bereits viele Maßnahmen auf den Weg gebracht, um den Pflegesektor bei dieser Aufgabe zu stärken. Sie haben höhere Gehälter, mehr Personal, neue Berufsbilder, verbesserte Arbeitsbedingungen, eine moderne Infrastruktur und Ausstattung sowie vieles mehr beschlossen.

Der demographische Wandel wird uns allerdings in den nächsten Jahren vor weitere Probleme stellen. Umso wichtiger ist es, dass die Politik und die Einrichtungen gemeinsam nach Lösungsansätzen suchen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir vor allem außerhalb unserer Landesgrenzen Lösungsansätze finden und neues Personal rekrutieren müssen.

Am 27.09.2023 fand ein sogenannter Rundtisch statt, der dem Thema Pflege gewidmet war.

Hierzu meine Fragen:

  • Was war das Ziel des „Rundtischs Pflege“?
  • Wer hat daran teilgenommen?
  • Konnten Sie dort die nächsten Schritte im Umgang mit dem Fachkräftemangel erörtern?

Antwort des Ministers:

Der Fachkräftemangel ist einer der größten Herausforderungen der westlichen Industriestaaten. Dass wir mit diesem Problem nicht alleine sind, zeigt auf, wie groß und schwierig es ist, diese Herausforderung zu bestreiten. Die Regierung der DG hat mehrere Maßnahmen unternommen, um Abhilfe zu schaffen.

Dort, wo wir zuständig sind, erhöhen wir die Gehälter und arbeiten an den Arbeitsbedingungen. Wir finanzieren die Infrastruktur und Digitalstrategien. Wir sehen Zuschüsse für Personalkosten und Stipendien vor. Wir führen neue Berufsbilder ein. Wir fördern Aus- und Weiterbildungen.

Es gibt nicht die eine Lösung, um den Fachkräftemangel zu beseitigen. Wenn es die gäbe, dann gebe es den Fachkräftemangel nicht. Eine Reihe von Maßnahmen und Instrumente sind also notwendig. Und die Politik wird dieses Problem ohne die Träger, die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen und diese Zivilgesellschaft nicht lösen.
Zu diesen Erkenntnissen kam man beim letzten Rundtischgespräch zum Thema Pflege. Im Mittelpunkt des Rundtisches stand die Mitarbeit der Einrichtungen und verschiedene Best-Practice-Beispiele aus dem In- und Ausland. Input gaben Referenten aus Belgien und Deutschland sowie die Einrichtungen aus Ostbelgien.

So wurde beispielsweise die bestehende Situation in den belgischen Krankenhäusern oder aber auch in den Pflegebereichen in Deutschland analysiert.

Thematisiert wurden zum Beispiel, welche Faktoren und Motivatoren Pflegende zu einer Rückkehr in den Beruf bewegen würden. Außerdem wurde ein Projekt vorgestellt, das in Flandern aktuell funktioniert und die Rekrutierung von indischen Krankenpflegern betrifft.

Markant war, dass gerade Fragen der Wertschätzung und der Führung ganz allgemein nicht nur in Pflegeeinrichtungen zu finden sind, sondern dass es sich dabei um ein Thema handelt, das viele Betriebe betrifft.

Zu den Teilnehmern gehörten die Krankenhäuser, die Wohn- und Pflegezentren, die häusliche Hilfe, die KPVDB und die selbstständigen Krankenpflegerinnen sowie das Arbeitsamt und verschiedene Fachbereiche des Ministeriums.

Die Ärztehäuser konnten wahrscheinlich aus zeitlichen Gründen nicht daran teilnehmen. In Arbeitsgruppen wurde versucht, die Herausforderungen beim Fachkräftemangel in Aufgaben aufzuteilen, die man als Einrichtung selbst, als Sektor oder als Behörde zu lösen hat.

Im Format des „World Cafés“ wurden somit die Möglichkeiten aus diversen Blickwinkeln betrachtet. Die Moderatoren verschriftlichen derzeit die Ideen, Ansätze und verschiedenen Perspektiven, die an diesem Tag diskutiert wurden. Die Beteiligten haben Interesse gezeigt, die Arbeit in diesem Format fortzusetzen.

Die Ergebnisse der Tagung werden von den Moderatoren zusammengetragen und an die Teilnehmer verschickt. Die Beteiligten werden sich erneut treffen und eine Priorisierung der Arbeitsfelder vornehmen.