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(Cyber-)Mobbing in der Schule

Schriftliche Frage von Frau Kirsten Neycken-Bartholemy an Frau Ministerin Lydia Klinkenberg

Zum Thema (Cyber-)Mobbing in der Schule

Einreichungsdatum: 15. Mai 2023

 

Das Parlament der Französischen Gemeinschaft hat am Mittwoch, den 26. April 2023 einstimmig einem Dekretentwurf zugestimmt, der darauf abzielt, das Schulklima zu verbessern und (Cyber-)Mobbing in der Schule vorzubeugen. Das Dekret tritt am 1. Juni 2023 in Kraft.

Konkret sollen die Schulen besser für die Bewältigung von Belästigungsfällen ausgestattet werden. Maßnahmen, die bisher lokal auf der Grundlage von jährlich erneuerten Projektausschreibungen durchgeführt wurden, möchten die Abgeordneten verallgemeinern und fortführen. Der Plan fokussiert sich insbesondere auf Schüler bis zum 3. Sekundarjahr. Darin einbezogen sind demnach sowohl die Grundschule als auch die erste Stufe der Sekundarschule.

Die Relevanz der Thematik wird darin begründet, dass Schätzungen zufolge jeder dritte Schüler von Mobbing betroffen ist, entweder als Opfer, als Mobber oder als Zeuge. Seit dem Aufkommen sozialer Netzwerke hat sich das Phänomen weiter verstärkt und es bringt jedes Jahr viele junge Menschen in schwierige Situationen. Nicht ohne Grund stellte sich im Rahmen einer Umfrage heraus, dass 98 % der Schulen die Verbesserung des Schulklimas prioritär angehen wollten.

Über einen umfassenden Aktionsplan hinaus können bereits einfache Maßnahmen, die kaum etwas kosten, das Schulklima verbessern. Hier ist eine Regulierung des Schulhofs beispielsweise eine weit verbreitete bewährte Methode. Gleiches gilt für Aktivitäten, die das Ausdrücken der Emotionen der Schüler und die gemeinsame Lösungsfindung fördern.

Um zudem Mobbing konkret entgegenzuwirken, auch wenn das Phänomen außerhalb der Schule erscheint, wurde in Belgien eine App entwickelt. Neben dieser App existiert auch eine spezifische gebührenfreie Telefonnummer.

 

Hierzu möchte ich folgende Fragen stellen:

  1. Wie sehr beschäftigen Sie die Verbesserung des Schulklimas und die Themen Mobbing sowie Cybermobbing?
  2. Wie sehr beschäftigen sich die ostbelgischen Schulen mit den Themen?
  3. Inwiefern ist das Thema auch bereits schriftlich als prioritäres Handlungsfeld festgehalten?
  4. Inwiefern wurden diesbezüglich bereits konkrete Maßnahmen und Prävention auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft implementiert?
  5. Wurden auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft bereits Schulhöfe zur Verbesserung des Schulklimas unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse angepasst?
  6. Wie werden Schulen in Ostbelgien unterstützt, wenn sie eine Kultur der Akzeptanz, des Respekts und der digitalen Bürgerschaft fördern, um Cybermobbing zu verhindern?
  7. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen und Maßnahmen gibt es in Bezug auf Mobbing und Cybermobbing?
  8. Welche Auswirkungen hat Mobbing auf die betroffenen Schülerinnen und Schüler in Bezug auf ihre psychische Gesundheit, ihr Selbstwertgefühl und ihre schulische Leistung?
  9. Wird eine App zur Bekämpfung von Cybermobbing, wie sie in Belgien entwickelt wurde, bereits in der Deutschsprachigen Gemeinschaft genutzt?
  10. Ist eine eventuell notwendige Anpassung einer bestehenden App oder die zeitnahe Entwicklung und Zurverfügungstellung einer App für die Schulen in der DG denkbar?
  11. Inwiefern sehen Sie Schulen in der Pflicht, für einen respektvollen Umgang mit den sozialen Medien und anderen Online-Plattformen zu sensibilisieren?
  12. Gibt es spezifische Schulprogramme oder Initiativen, die sich auf die Prävention von Cybermobbing konzentrieren?
  13. Welche Maßnahmen sollten Schulen ergreifen, wenn ein Fall von Cybermobbing auftritt?
  14. An wen können Schüler, Eltern oder Lehrpersonen, die ein Problem in Bezug auf das Schulklima feststellen oder sogar Mobbing vermuten, sich wenden?
  15. Wie werden Eltern und Schüler über eventuelle Handlungs- oder Meldemöglichkeiten informiert?
  16. Welche Rolle spielt Kaleido in dem Zusammenhang?
  17. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Familien, der Gemeinschaft und anderen relevanten Akteuren verbessert werden, um effektive Strategien zur Prävention von Cybermobbing zu entwickeln?
  18. Inwieweit wurden bereits Weiterbildungen gegen Mobbing und zur Verbesserung des Schulklimas angeboten?
  19. Wie viele Lehrpersonen haben ein solches Angebot wahrgenommen?

 

Antwort, eingegangen am 22. Juni 2023

Antworten der Ministerin:

Ein positives Schulklima trägt wesentlich zum Wohlbefinden der Schüler und Schülerinnen bei und ist somit ein wichtiger Baustein für gelingendes Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung. Selbstverständlich ist es mein Anliegen, dass Schulen stets das Schulklima weiterentwickeln und insbesondere präventive Maßnahmen gegen Mobbing und Cybermobbing ergreifen. Das ist Grundauftrag der Gesellschaft, der Schulen und der Erziehungsberechti-
gen.

Leider ist Mobbing ein präsentes Thema im Schulalltag. Cyber-Mobbing ist meist die Fortführung des Mobbings “von Angesicht zu Angesicht”. In der Zeit vor der permanenten digitalen Verfügbarkeit war man hinter der eigenen Haustüre vor Mobbing geschützt. Jetzt können Mobbing-Übergriffe durch digitale Medien permanent geschehen, bei denen Grenzen deutlich überschritten werden. Dies geschieht aus der vermeintlich digitalen Anonymität oder auch offen. Der Mobber nutzt unzählige Möglichkeiten, um einen Konflikt weiter anzutreiben und das Machtverhältnis zu seinen Gunsten auszubauen. Selbst wenn dies außerhalb der Schule geschieht, wird es in der Schule sichtbar und wir stellen oftmals nicht den Zusammenhang zum Mobbing her.

Die HBSC-Studie* aus 2018 stellt fest, dass Mobbing und Cyber-Mobbing Ende der Primarschule und in den ersten Jahren der Sekundarschule in der Französischen Gemeinschaft weit verbreitet ist: Im 5. und 6. Primarschuljahr berichtet ein Lernender von 10, von Mobbing in der Schule betroffen zu sein, 2% berichten von Cybermobbing.

Nach Daten der OECD, die im Rahmen der PISA-Studie 2018 erhoben wurden, sind in Deutschland sechs Prozent aller 15-jährigen Schülerinnen und Schüler sehr häufigem Mobbing ausgesetzt. 23 Prozent werden mindestens mehrmals im Monat durch Mitschülerinnen und Mitschüler gemobbt.
(Quelle: https://de.statista.com/themen/132/mobbing/#topicOverview)

Die Ergebnisse der PISA-Studie 2018 zum Wohlbefinden der 15-jährigen Lernenden in der Deutschsprachigen Gemeinschaft zeigen auf, dass 89 % der Jugendlichen sich von Mitlernenden gemocht fühlen. 77 % der ostbelgischen Schüler äußern ein Zugehörigkeitsgefühl. 80% geben wiederum an, in ihrer Schule schnell Freunde und Freundinnen zu finden.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft schneidet im Wert des Zugehörigkeitsgefühls zur Schule besonders gut ab. Liegt der Index in Flandern bei -0.06, in der Französischsprachigen Gemeinschaft bei 0.23, so ist die Deutschsprachige Gemeinschaft Spitzenreiter mit 0.43. Der OECD-Wert liegt bei 0. Somit haben die Lernenden in der Deutschsprachigen

*Diese Daten stammen aus der HBSC Studie, die im französischsprachigen Teil Belgiens durchgeführt wurde, HBSC ist eine internationale Studie « Health Behaviour in School-aged Children » (HBSC), die alle vier Jahre in ca. 50 Ländern oder Regionen durchgeführt wird.

Gemeinschaft verstärkt das Gefühl zu ihrer Schule zu gehören. (Quelle: Pisa 2018, Ergebnisse der Deutschsprachigen Gemeinschaft in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, AHS, Dr. Sabrina Sereni, S.63 – https://static.ahs-ostbelgien.be/wp-content/uploads/pisabericht2018.pdf).
Der Bericht liefert ebenfalls Erkenntnisse zum Klassenklima anhand des Klassenklimas im Deutschunterricht (idem, S. 64). „Auf Grund der Schülerantworten wurde ein Index für Klassenklima gebildet. Der Index in der Flämischen Gemeinschaft für Klassenklima liegt bei -0,16, in der Französischen Gemeinschaft liegt er bei -0,27. Die Deutschsprachige Gemeinschaft hat einen Index von 0,12. Ein positiver Wert bedeutet in diesem Fall, dass die Lernenden über weniger Störungen in der Klasse berichten. Die Jugendlichen in Ostbelgien berichten demnach über weniger Störungen in der Klasse als die Jugendlichen in den beiden anderen Gemeinschaften Belgiens. Der Index der OECD liegt bei 0,04.“

Die Auswirkungen auf von Mobbing betroffene Schülerinnen und Schüler sind oft einschneidend in ihrer Entwicklung. Einige mögliche Auswirkungen sind:

Psychische Gesundheit: Mobbing kann zu einer Vielzahl von psychischen Problemen führen, darunter Angstzustände, Depressionen, soziale Isolation und erhöhtes Stressniveau. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler können auch ein erhöhtes Risiko für langfristige psychische Erkrankungen wie posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) ausweisen.
Es besteht ein erhöhtes Risiko für selbstschädigendes Verhalten bis hin zum Suizid.

Selbstwertgefühl: Mobbing kann das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen. Die ständige negative Behandlung durch Andere kann dazu führen, dass die betroffenen Schülerinnen und Schüler an sich selbst zweifeln, ihr Selbstvertrauen verlieren und ein negatives Selbstbild entwickeln. Dadurch können sie Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten und Talente anzuerkennen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Schulleistung: Mobbing kann sich negativ auf die schulische Leistung auswirken. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler können Schwierigkeiten haben, sich auf den Unterricht zu konzentrieren, da sie ständig mit Angst und Stress konfrontiert sind. Sie können dem Unterricht und schulischen Aktivitäten fernbleiben, um Konfrontationen zu vermeiden. Dies kann zu Absentismus, schlechten Noten und einem Rückgang der schulischen Leistung
führen bis zum Schulabbruch.

Soziale Interaktionen: Mobbing kann die Fähigkeit der betroffenen Schülerinnen und Schüler beeinträchtigen, gesunde soziale Beziehungen zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Sie können sich isoliert und zurückgezogen fühlen, Schwierigkeiten haben, Freundschaften zu knüpfen, und möglicherweise soziale Ängste entwickeln.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Auswirkungen von Mobbing personenbezogen sind. Einige Schülerinnen und Schüler können eine hohe Resilienz zeigen und besser mit den Herausforderungen umgehen, während andere stärker beeinträchtigt werden können. Es ist entscheidend, Mobbing zu erkennen und geeignete Unterstützung und Interventionen anzubieten, um die negativen Auswirkungen zu minimieren und den betroffenen Schüle-
rinnen und Schülern zu helfen, sich zu erholen.

Es bestehen bereits zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen.

Der direkte Ansprechpartner im Unterstützungssystem für die Schulen ist Kaleido Ostbelgien. Kaleido steht bei Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen den Schulen beratend und unterstützend zur Seite.

Dem Dekret vom 31. März 2014 über das Zentrum für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist der dementsprechende Auftrag an Kaleido Ostbelgien im Artikel 3.2 zu entnehmen. Hierbei liegt die Kernaufgabe bei der präventiven Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und in der Förderung des Wohlbefindens. Schädliche Einflüsse sollen verringert, kompensiert und beseitigt werden. Prävention zu Mobbing und Cybermobbing sind hier einzuordnen. Untenstehend werden die Angebote von Kaleido Ostbelgien näher erläutert:

 

1. Präventionsprogramme
Kaleido hat in 2017/2018 zwei bekannte und evidenzbasierte Anti(Cyber)Mobbing-Präventionsprogramme implementiert:

• „Fairplayer“
Fairplayer ist eine strukturierte Präventionsmaßnahme, die zur Förderung sozialer Kompetenzen und zur Prävention von Mobbing eingesetzt wird. Das Programm wird – in angepasster Form – in der Oberstufe des Primarschulwesens bzw. in der Unterstufe des Sekundarschulwesens in 15 bis 17 aufeinander aufbauenden Schuldoppelstunden vermittelt. Im Rahmen des Programms entwickelte Materialien und Methoden beziehen sich neben der grundsätzlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt, Mobbing und Zivilcourage auf die entwicklungsorientierte Förderung sozialer Kompe-
tenzen, die moralische Sensibilität der Jugendlichen und unterschiedliche, am Mobbingprozess beteiligte soziale Rollen, die von Schülerinnen und Schülern eingenommen werden. Das Bewusstsein für Gewaltsituationen wird geschärft, Handlungsalternativen werden vermittelt, und es wird zu einem Einschreiten ohne Gefährdung der eigenen Sicherheit angeleitet.

• „Medienhelden“.
„Medienhelden“ ist ein „Programm zur Prävention von Cybermobbing und zur Förderung von Medienkompetenzen im Schulkontext. Es richtet sich an die Schüler der Sekundarunterstufe. Die Jugendlichen sollen Wissen zu Cybermobbing und die möglichen Folgen erlangen. Unangebrachtes, dissoziales Verhalten und prosoziales Verhalten (z.B. anderen helfen, persönliche Verantwortung übernehmen) soll ebenso gelernt werden wie Empathie und Perspektivwechsel. Die Mediennutzung und das Medienverhalten sollen kritisch reflektiert werden. Das Klassenklima soll verbessert
werden und positive Peerbeziehungen sollen gefördert werden. Im Rahmen von „Medienhelden“ angewandte pädagogische Maßnahmen sind unter anderem Informationsvermittlung und Aufklärung, Filmvorführungen, Aufstellen von Klassenregeln und strukturierte Rollenspiele. Das „Medienhelden-Curriculum“ umfasst acht Module.
Es kann über einen Zeitraum von ca. 10 Wochen (90 Minuten/Woche) im regulären Unterricht oder als Projekttag (4 Sessions von 90 Minuten) durchgeführt werden.

Beide Programme sind von der Freien Universität Berlin unter Federführung von Herrn Prof. Dr. Scheithauer entwickelt worden. In der „Grünen Liste Prävention“, einer deutschen Empfehlungsliste evaluierter Präventionsprogramme, werden beide Programme auf der höchsten Wirksamkeitsstufe geführt.

 

2. Interventionsprogramm:
Neben diesen beiden Präventionsprogrammen sind Kaleido- und Schulmitarbeiter in dem Interventionsinstrument „No Blame Approach“ (jetzt: „Support-Group-Method“) ausgebildet worden.

• Insgesamt wurden 143 Personen in den Präventionsprogrammen Fairplayer und Medienhelden geschult (131 Schulmitarbeiter und 12 Kaleido-Mitarbeiter)

• In 2017–2018 wurden im „No Blame Approach“ 38 Mitarbeiter*innen von Schulen und Kaleido ausgebildet. Ab 2019 ist die Weiterbildung zum „No Blame Approach“ in den Weiterbildungskatalog der AHS aufgenommen worden und weitere 23 Mitarbeiter*innen im Bildungswesen wurden geschult. Insgesamt macht das 61 geschulte Personen.
Neben dem Programm bietet Kaleido immer eine psychosoziale Beratung an und stimmt
die unterschiedlichen Interventionen mit den Schulen und allen Beteiligten ab.

 

3. Animationen/Workshops

Neben diesen strukturierten, umfassenden Präventionsprogrammen führt Kaleido auf Anfrage auch punktuelle Animationen zu Themen wie Klassenklima, Freundschaft u.v.m. durch. Letztendlich läuft Antimobbing-Prävention u.a. auf eine Stärkung der Persönlichkeit hinaus, weshalb Kaleidos Präventionsprogramme „Papilio“ (Kindergarten, Primarschule) und die Resilienzworkshops für Schüler, Lehrer und Eltern (Primar- und Sekundarschule) letztendlich auch Antimobbing-Programme bzw. -ansätze sind.

 

4. Wegweiser
Zu erwähnen ist ferner die Präventions- und Interventionsarbeit von „Wegweiser Ostbelgien“, der bei Kaleido angesiedelten Anlaufstelle zwecks Vorbereitung von gewaltbereitem Radikalismus, die oftmals einen „Anti-Mobbing-Charakter“ hat.

Kaleido Ostbelgien ist Teil eines größeren Netzwerkes innerhalb der Deutschsprachigen Gemeinschaft, das in diesem Bereich aktiv, inner- und außerhalb der Schulen tätig ist.

 

Viele Partner intervenieren auf Anfrage:

1. Medienzentrum
Das Medienzentrum hat in seiner Zuständigkeit ganz allgemein die Förderung des kritischen, kompetenten und kreativen Umgangs mit Medien. Die Mitarbeiter beraten und informieren die Bürger zu vielfältigen Medienthemen, darunter auch Themen wie Cybermobbing.
Das Thema wird in regelmäßigen Abständen öffentlichkeitswirksam aufgegriffen, um zu sensibilisieren und zu informieren, vorrangig im Rahmen des jährlich stattfindenden „Safer Internet Day“ (SID).
So war das Thema des SID 2021 beispielsweise „Hate Speech“ in Form eines Films, da wegen der Pandemie keine Präsenzveranstaltungen erlaubt waren. Im Jahr 2023 wurden Informationsabende zum Thema „TikTok, YouTube, BeReal… Wo sind Kinder im Internet unterwegs?“ für Eltern angeboten, bei denen neben den Chancen und der Faszination, die Online- Medien auf Kinder und Jugendliche ausüben, ebenfalls die Risiken thematisiert wurden.
Auf Anfrage werden ähnliche Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen auch außerhalb des SID durchgeführt, beispielsweise nahmen nach dem SID 2023 mehrere Schulklassen an einem Workshop zu Chancen und Risiken im Internet teil, bei dem diese Inhalte altersgerecht angesprochen und vertieft wurden.
Auch die Medienwerkstatt des Medienzentrums bietet das ganze Jahr über – auf Termin – Information und Beratung rund um digitale Medien an.
Für diejenigen, die sich informieren möchten, hält das Medienzentrum außerdem zahlreiche aktuelle Sachbücher und vielfältiges Infomaterial bereit. Über den Verbund „mediadg“ können diese Medien auch in allen anderen Verbund-Bibliotheken ausgehliehen werden.

 

2. Jugendinformationszentren Info-Treff und JIZ
Die Jugendinformationszentren bieten auf Anfrage gezielte Animationen in den Schulen sowie auch Vereinen und Jugendgruppen an. Hier geht es meist auch um einen angepassten und verantwortungsvollen Umgang mit den unterschiedlichen sozialen Medien und um die Sicherheit im Netz.

 

3. Polizei
Die Polizei ist sowohl präventiv in den Schulen tätig sowie auch Intervenierender, dann im juristischen Rahmen.
Neben den pädagogischen Antworten kann eine Zusammenarbeit mit der Polizei hilfreich sein. Eine Meldung bei der Polizei bringt jedoch immer eine Verfolgung des Strafbestandes mit sich. Die Polizei unterliegt der Strafverfolgungspflicht, d.h. konkret, dass bei Meldung einer Straftat die Polizei verpflichtet ist, mittels eines Protokolls die Staatsanwaltschaft zu informieren.

Ermittlungen im Zusammenhang mit „Mobbing“ und „Cybermobbing“ werden im Auftrag der Staatsanwaltschaft in der Regel durch die Polizei geführt.

Die Staatsanwaltschaft kann aber auch beispielsweise den Jugendhilfedienst mit weiteren Maßnahmen beauftragen, ohne dass die Polizei weiter tätig wird.

Die Polizeizone Weser-Göhl investiert ebenfalls seit Jahren in den Präventionsbereich in Schulen, beispielhaft sind hier die jährlichen Kampagnen MEGA und KOPS zu nennen, oder die „Sextingkampagne“ in Bezug auf den Umgang mit mobilen Endgeräten im Internet. Des Weiteren hat die Polizeizone Weser-Göhl einen Polizeibeamten als direkten Kontaktbeamten für jede Schule auf ihrem Gebiet bezeichnet.

Besonders im Rahmen von Cybermobbing ist Zeit ein extrem wichtiger Faktor, um die geringe Chance zu nutzen, die Verbreitungen im Internet eventuell unterbinden zu können. Die Polizei sollte dementsprechend so schnell wie möglich informiert werden.

Sollte die Schulleitung bei der Einschätzung einer Situation Unterstützung benötigen, so steht der polizeiliche Kontaktbeamte der Schule beratend zur Verfügung.

 

In diesem Themenbereich ist auch die AHS-Partner der Schulen:

1. Weiterbildung im Bereich Anti-Mobbing
Um alle Lehrenden sensibel, offen und handlungsfähig zum Thema Mobbing zu machen, wurden in den vergangenen vier Schuljahren von der Autonomen Hochschule Ostbelgien (AHS) acht Weiterbildungen zum Thema „Mobbing“ angeboten, wovon sechs starten konnten. Insgesamt nahmen 67 Teilnehmenden daran teil.

Zusätzlich wurden drei Weiterbildungen als schulinterne Veranstaltung in den vergangenen Weiterbildungskatalogen beworben.
Für das kommende Studienjahr hat die AHS zwei Angebote, die sich mit der Thematik „Mobbing“ befassen, in ihr Weiterbildungsprogramm aufgenommen.

 

2. Fachberatungen politisch-demokratische Bildung und Medien
Gegenseitiger Respekt und eine Kultur der Akzeptanz kann nur an einem Ort entstehen, an dem ein echter Dialog stattfindet, in dem wir uns auf Augenhöhe begegnen und ehrlich miteinander austauschen. Die AHS bietet zur Förderung einer Kultur der Akzeptanz unterschiedliche Fachberatungen an.

Die inhaltlichen Fundamente der an der AHS angesiedelten Fachberatungen politisch-demokratische Bildung und Medien sind die diesbezüglichen Leitfäden. Hier werden von der Primar- bis zur Sekundarschule progressiv die Bereiche des gegenseitigen Respekts und der Kultur der Akzeptanz in den Schulen thematisiert.
In den Schulen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist politisch-demokratische Bildung und Medienkompetenz Aufgabe aller Unterrichtsfächer. Damit soll die Komplexität des demokratischen Miteinanders nicht auf ein Unterrichtsfach beschränkt werden, sondern zum fächerübergreifenden und fächerverbindenden Schulprinzip erhoben werden.

Eine Fülle von Materialien und Methoden wurden und werden von den Fachberatungen zusammengestellt und auf Anfrage der Schulen auch vorgestellt. Darüber hinaus leisten die Fachberatungen auch Unterstützungen bei der Erstellung schulinterner Entwicklungskonzepte, bei der auch der gegenseitige Respekt, die Toleranz und die Kultur der Akzeptanz einen Schwerpunkt unter anderen bildet.

 

• Fachberatung Medien
Der Einsatz digitaler Medien fördert das selbstgesteuerte Lernen, in dem Lernende Unterrichtsinhalte eigenständig erarbeiten und sich so als selbstwirksam erfahren können. In den Weiterbildungen der Fachberatung Medien werden unterschiedliche Tools und Apps zur Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens vorgestellt, z.B. die Differenzierung mithilfe digitaler Medien, experimentelles Lernen, die Chance und Risiken von Social Media im Unterricht.

Dies kann insofern zu einem Klima der Akzeptanz und des Respekts beitragen, als dass die digitale Lebenswelt (u.a. Social Media) auch eine wichtige Rolle im Klassenzimmer spielt. Die Lernenden sind über Instagram, Snapchat und TikTok vernetzt und die persönlichen und sozialen Auswirkungen dieser Netzwerke sind auch im Klassenzimmer zu spüren. Einen gesunden Umgang mit diesen Medien zu fördern ist deshalb auch Teil der schulischen Bildung.

 

• Fachberatung politisch-demokratische Bildung
Sie unterstützt Schulen bei der Förderung von Diversität, interkulturellem Verständnis und einem harmonischen Zusammenleben. Zurzeit bietet sie spezielle Aktivitäten an, die vor allem auf Kooperation und Prävention von Rassismus fußen. Darüber hinaus arbeitet sie eng mit externen Partnern (Info-Integration, Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Medienwelten, Wegweiser Ostbelgien, Kaleido, usw.) zusammen, die umfangreiche Angebote zu Themen wie Migration, Kultur und Identität, Vielfalt, radikale Haltungen, Gewaltprävention, Resilienz und dem Umgang mit Dis-
kriminierungserfahrungen entwickeln und umsetzen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Schulen, von einem breiten Spektrum an Expertise und vielfältigen Angeboten zu profitieren.

Im Bereich “Diversität und interkulturelle Verständigung” bietet die Fachberatung für politisch-demokratische Bildung auch altersgerechtes Unterrichtsmaterial zu verschiedenen Unterthemen an, darunter Gender und Gleichstellung, Geschlechtergerechtigkeit, Menschen-, Frauen- und Kinderrechte, Migration/Flucht, Prävention von Rassismus, Solidarität, Zusammenleben, Diskriminierung, kulturelle Vielfalt, Religion und Schulkultur. Diese Materialien stehen zur Verfügung.

Darüber hinaus werden auch weitere Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrende zur Verfügung gestellt, beispielsweise im Umgang mit Heterogenität oder Vielfalt sowie Schulungen zur Entwicklung interkultureller Kompetenz.

 

• Gemeinsame Angebote der Fachberatung Medien und der Fachberatung politisch-demokratische Bildung
Im nächsten Schuljahr werden Weiterbildungen für Primar- und Sekundarschullehrer organisiert und durchgeführt: “Zusammen entscheiden, gemeinsam handeln: Partizipation in der Schule leben.”

Die Schule ist Lern-, aber auch Lebensort für unsere Lernenden. Deshalb gilt es hier wichtige Werte zu (er-)leben, die die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft sind. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung unserer Lebenswelten, gilt es diese gesellschaftlichen Werte auch auf die “virtuellen Welten” zu erweitern und sich dort ebenfalls für eine Kultur der Akzeptanz einzusetzen.

Neben den Fachberatungen werden den Schulen noch weitere Werkzeuge an die Handgegeben, um den respektvollen Umgang im realen Leben wie im digitalen Bereich zu fördern.
Bei der Entwicklung von respektvollem Umgang mit Sozialen Medien und anderen Online-Plattformen bildet der Informations- und Medienkompetenz-Leitfaden (IMK) die Grundlage des Handelns in den Schulgemeinschaften der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Die Sensibilisierung findet vor allem auf Sekundarschulebene durch die Middle-Manager statt. Sie bilden die Schnittstelle zwischen den Fachberatungen an der AHS und den Sekundarschu-
len. Ein breites Weiterbildungsangebot, das im Weiterbildungskatalog der AHS zu finden ist, kann und wird auch von den Primar- und den Sekundarschulen, genutzt. In regelmäßigen Netzwerktreffen der Middle-Manager findet darüber hinaus ein intensiver Austausch statt, schulinterne Programme zu entwickeln, die die Sensibilisierung eines respektvollen Umgangs mit den sozialen Medien zum Inhalt hat.

Eine weitere Möglichkeit in diesem Kontext ist der Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung, der für die Deutschsprachige Gemeinschaft zugänglich ist und mit seinen vielfältigen Aufgabenstellungen auch diesen Bereich abdeckt. An diesem Wettbewerb können sowohl Primar- als auch Sekundarschulen aus Ostbelgien teilnehmen.

Was passiert nun genau in ostbelgischen Schulen und welche Angebote werden wahrgenommen? Um das zu beschreiben, wurde eine Bestandsaufnahme bei allen Schulen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Auftrag gegeben. Von 80 % der Schulen liegen Antworten vor. Die Prozentsätze beziehen sich hier auf die Anzahl Antworten.

Auf die Frage der Einschätzung, wie präsent Mobbing/Cybermobbing in den Schulen ist, antworten
• 12% der Schulen, dass sie NIE mit Mobbing zu tun haben;
• 44% der Schulen, dass sie SELTEN mit Mobbing zu tun haben;
• 44% der Schulen, dass sie Mobbing OFT und REGELMÄSSIG begegnen. Hier sind vor allem Sekundarschulen und große Grundschulen betroffen.

Auf die Frage, welche präventiven Maßnahmen bereits umgesetzt werden, kristallisieren sich folgende heraus:
• Angebote von Kaleido Ostbelgien – Papilio, Resilienzprojekt, Animationen, Unterstützung bei Gesprächen, Wegweiser – werden von 44% genutzt.
• Angebote der Polizei – MEGA und MEGA+, KOPS, „Mein Profil“, Sextinginformation – werden von 59% der Schulen genutzt.
• Insgesamt 8 Schulen setzen noch das Fairplayer-Programm um.
• Angebote der Jugendinformationszentren werden von 44% der Schulen genutzt, für die Lernenden wie auch für die Eltern.
• Das Medienzentrum und die ASL werden punktuell von Schulen hinzugerufen.
• Auch wird im Informatikunterricht regelmäßig zur Medienerziehung und sicheren Nutzung des Netzes informiert.
• Hinzu kommen einige schulintern entwickelte Projekte.
Hier sind die Schulen kreativ:
o Achtsamkeitsworkshops
o Yoga
o ein „Feuerwehrplan“
o Methode der „warmen Dusche“
o ein Konfliktinterventionsteam
o Pusteblume
o regelmäßige Überprüfung der pädagogischen Geschlossenheit mit einem externen Dienst
o Methode des „Klassenrates“ mit Schülern und Schülerinnen
o Striktes Handyverbot in der Grundschule
o Implementierung von Streitschlichtern
o Erzieherteams als klare Ansprechpartner für die Lernenden, auch innerhalb der Pausenzeiten.

Zur Intervention in einer Mobbingsituation nutzen die Schulen folgende Mittel:
• Rundtischgespräche mit Betroffenen und Mobbern, Eltern, Lehrpersonen und Schulleitung, Kaleido Ostbelgien
• Einzelgespräche mit Lernenden
• Einsatz der „No Blame Methode“ durch 19% der Schulen
• Einschalten der Polizei durch 13% der Schulen, um insbesondere Cybermobbing zu stoppen
• Beratung der Time Out Einrichtung und Wegweiser
• Implementierung eines Konfliktinterventionsteam mit einer Mailadresse, an die sich Lernende wenden können
• Führung eines Mobbingtagebuchs
• Sanktionen
• Striktes Handyverbot

Die Schulleitungen weisen ebenfalls darauf hin, dass interschulisches Cybermobbing regelmäßig aufkommt und dass sie diesbezüglich miteinander kommunizieren und kooperieren. Das bestätigt, dass Cyber-Mobbing außerhalb der Schule stattfindet, die Auswirkungen jedoch in der Schule aufgefangen werden müssen.

Generell ist Elterninformation wichtig. Im Falle von Mobbing und Cybermobbing müssen Lernende und Eltern wissen, an wen sie sich wenden können. Sie müssen ebenfalls einbezogen werden.

Die Informationspflicht zu den Angeboten liegt bei der Schule selbst. Es liegt in der Verantwortung der Schule, die Lernenden sowie deren Erziehungsberechtigten über die Unterstützungssysteme in Kenntnis zu setzen. Über die Mittel entscheidet die Schule selbst.

Auch Kaleido Ostbelgien hat hierzu einen dementsprechenden Auftrag. Hierbei werden durch Kaleido Ostbelgien allgemeine Elternbriefe für die Primar- und Sekundarschüler zur Verfügung gestellt. Die Sekundarschüler erhalten parallel ein Schreiben, das sich direkt an sie richtet. Auch stellt Kaleido Ostbelgien den Schulen eine Tätigkeitsbeschreibung in „leichter Sprache“ für das Tagebuch zur Verfügung. Unabhängig davon stellt sich das psychosoziale Kaleido-Team persönlich in allen ersten Sekundarklassen vor und gibt Erklärungen zum Angebot, zu der Vorgehensweise und zu den Möglichkeiten der Kontaktaufnahme (Handynummer, wöchentliche Permanenz-Zeiten in der Schule).
Schulleitung und Lehrpersonal, Kaleido, Eltern müssen jede Meldung ernst nehmen und
den Lernenden vermitteln, dass sie nicht alleine sind und es richtig ist, dass sie Hilfe su-
chen. Schnelles Handeln ist von großer Bedeutung, um dem Leiden der Betroffenen ein
Ende zu bereiten und dauerhaften Schaden an ihrer seelischen Gesundheit zu verhindern.
Die Vorfälle sollten ebenfalls in der Schule dokumentiert werden.

Anhand der Antworten auf die Frage an die Schulen, ob und wie sie Eltern über die Möglichkeiten der Intervention und die Maßnahmen informieren, erkennen die Schulen selbst Handlungsbedarf.
• 56% der Schulen informieren die Eltern lediglich, wenn es zu Vorfällen kommt.
• Die anderen 44% nutzen zur Elterninformation entweder:
o eine gezielte Informationsveranstaltung (beim Elternabend oder inhaltlich gestaltet
durch einen externen Partner),
o das Leitbild, pädagogische Konzept oder Tagebuch,
o die Schreiben oder Broschüren von Kaleido Ostbelgien,
o eine Elternumfrage (1 Schule)
o Projekte der Elternräte oder Elternvereinigung

Die Zeit, die unsere Lernenden auf dem Schulhof verbringen, sollte der Entspannung und Erholung dienen. Das Schulleben auf dem Schulhof bringt jedoch oft zwischenmenschliche Herausforderungen mit sich. Viele Grundschulen haben in den letzten Jahren nach ihren Möglichkeiten Schulhöfe in Eigenregie umgestaltet. Wir sprechen hier von den sogenannten Holunderschulhöfen. Das war bereits ein erster Schritt zur Veränderung der Schulhofsituation.

Neue innovative Wege zur Bekämpfung von (Cyber-)Mobbing – wie beispielsweise über die Schulhofgestaltung – können das bestehende Angebot an Präventionsmaßnahmen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft ergänzen. So hat die Universität Mons ein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Konzept zur Regulierung von Schulhöfen erstellt.
Dieses umfasst neben der Neugestaltung des Schulhofes auch die Neugestaltung von virtuellen Schulhöfen. Hierbei geht es vorrangig um virtuelle Beziehungen der Schüler in sozialen Medien. In Zusammenarbeit mit der Stadt Mons, der Universität Mons, der Französischen Gemeinschaft und der Föderalen Polizei wurde die in der schriftlichen Frage erwähnte App „Cyber Help“ entwickelt. Federführend war der an der Universität Mons tätige
(Cyber-)Mobbingexperte Bruno Humbeeck. In den letzten Jahren hat er vermehrt über die Schulhofgestaltung und dessen Auswirkungen auf (Cyber-)Mobbing publiziert. Ziel des vorerwähnten Konzepts ist ein regulierter Schulhof, der nach Aktivitäten eingeteilt ist und „regulierte Sprechräume“ beinhaltet. Aus der diesbezüglichen wissenschaftlichen Forschung geht hervor, dass mit der Einführung von regulierten Schulhöfen eine Konfliktmin-
derung und eine Verbesserung des Schulklimas erzielt werden konnten. Aktuell wird von der Verwaltung geprüft, inwieweit ein dementsprechendes Pilotprojekt in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Kooperation mit der Universität Mons angeboten werden könnte.
In einem zweiten Schritt könnte dieses auf weitere Schulen ausgedehnt werden.

Abschließend sei erwähnt, dass die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Elternhaus, und anderen relevanten Akteuren noch weiter verbessert werden kann; um effektive Strategien zur Prävention von (Cyber-)Mobbing zu entwickeln.

Wichtig ist vor allem die nachhaltige Verankerung von Programmen an Schulen. Dies kann nur gelingen, wenn die ganze Schulgemeinschaft sich diese Thematik zu eigen macht.
Wenn dies nicht der Fall ist, kann die Implementierung von erprobten Präventionsprogrammen ins Stocken geraten.

Auch wenn die Problematik nicht nur Schulen betrifft, so bleibt die Schule ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt, weil dort fast alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können.
Dort werden ihnen die notwendigen Kompetenzen vermittelt, die ihnen auch in den anderen Lebenslagen – beispielsweise in der Familie oder im Sportverein – zugutekommen. Die Erfahrung zeigt, wie schwierig es ist, hier nachhaltig Fortschritte zu erzielen.

Wir stehen am Anfang einer rasanten digitalen Entwicklung. Jetzt und schnell effektiv gegen (Cyber-)Mobbing in Schulen vorzugehen ist eine Bedingung für eine gute gesellschaftliche Entwicklung, bei der Wohlbefinden, ein positives Schulklima und ein respektvoller Umgang miteinander einen besonderen Stellenwert einnehmen.