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Bilanz des Eupener Musikmarathons

Herr Spies befragte Ministerin Weykmans zu der Bilanz des Eupener Musikmarathons

Der Eupener Musik Marathon fand in diesem Jahr zweifelsohne unter ganz besonderen Bedingungen statt. Angesichts der Corona-Pandemie ging dieser nämlich als Testveranstaltung über die Bühne.
Während das Event zu Bestzeiten Tausende Besucher empfing, durften sich dieses Jahr lediglich 200 Gäste jeweils am Samstag und Sonntag zu den Konzerten im Eupener Stadtpark einfinden.
Trotz Tanzen mit Maske, in Abstand und in Kleingruppen war in der Presse durchaus die Rede von einem Hauch Normalität.
Man sei froh gewesen überhaupt etwas machen zu dürfen, so der Programmchef Marc Cürtz.

 

Vor diesem Hintergrund möchte ich Ihnen werte Frau Ministerin folgende Fragen stellen:

  • Welche Bilanz konnte aus dieser Testveranstaltung gezogen werden?
  • Gibt es bereits erste Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Studie, welche an die Corona-Testveranstaltung gekoppelt ist?

 

Antwort der Ministerin:

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
Werte Kolleginnen und Kollegen,

Nicht nur für die Organisatoren des Eupen Musik Marathons, sondern auch für den Fachbereich Kultur und mein Kabinett war es ein Kraftakt, das erste Wochenende des Musik Marathons als Probeveranstaltung umzustellen und dafür die nötigen Genehmigungen zu erhalten. Dieser Schulterschluss ist hervorragend gelungen und ich danke Chudoscnik Sunergia für diese Arbeit.
Auch war dies mit erheblichem Mehraufwand in Form der Organisation von Testzelten, Krankenpflegern, Ärzten, Selbsttests usw. verbunden, welche die Deutschsprachige Gemeinschaft getragen hat.
Ähnlich wie im französischsprachigen Landesteil blieb die Anzahl der Teilnehmer unter der maximal zulässigen Höchstgrenze.
Das mag zum einen daran liegen, dass die Testphase recht spät begonnen hat und dass durch die angekündigten Lockerungen für den 9. Juni – die ja glücklicherweise auch eingetreten sind – eine solche Veranstaltung auch regulär durchführbar wird.
Zum anderen sahen die Auflagen vor, dass man einen Selbstgentest am Eingang der Veranstaltung und einen klassischen PCR Test am darauffolgenden Wochenende über sich ergehen lassen musste. Dies stellt schon eine gewisse Hemmschwelle dar.
Die rund 30 Testveranstaltungen, die belgienweit organisiert wurden bzw. noch bis Mitte Juni organisiert werden, sind als ein laufender Prozess zu verstehen. So achtet man darauf, dass unterschiedliche Aspekte getestet werden können.
In einer Testserie konzentrierte man sich zum Beispiel auf die CO2 Werte bei einer indoor Veranstaltung. Bei anderen Events wurden z.B. die PCR-Speicheltests unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung gemacht, die Resultate lagen dann aber erst einige Tage später vor.
Im Falle des Eupen Musik Marathons war es zum einem der Aspekt der Selbsttests, zum anderen der Festivalcharakter, der sich durch die Länge der Veranstaltung und auch den zusätzlichen Horeca-Aspekt auszeichnete.
Auch haben wir die Veranstaltung genutzt, um die bestehenden Protokolle auf den Prüfstand zu stellen.
Die Resultate all dieser belgischen Veranstaltungen werden vom Corona-Kommissariat ausgewertet und dann als Grundlage der zukünftigen Entscheidungen des Konzertierungsausschusses dienen.

An beiden Veranstaltungstagen wurde kein Teilnehmer, Organisator, ehrenamtlicher Helfer, Musiker oder Techniker positiv getestet, sodass kein Besucher – oder was noch viel schlimmer gewesen wäre, Musiker – abgewiesen werden musste.
Am vergangenen Wochenende wurden auf dem Parkplatz der Kettenisser Mehrzweckhalle die PCR Testung durchgeführt.
Die Resultate dieser Tests, welche für die wissenschaftliche Nachbereitung unabdinglich sind, liegen momentan noch nicht in Gänze vor. Allerdings ist zu vermelden, das rund 80 % der lokalen Bevölkerung ihrer Verpflichtung nachgekommen ist und so konnten am Wochenende rund 245 Tests durchgeführt werden. Hierbei ist allerdings zu erwähnen, dass die mobile Teststation ein Angebot an die Bevölkerung war, es war jedoch nicht verpflichtend sich in Kettenis testen zu lassen.
Die Besucher aus dem Inland sowie auch die Teilnehmer aus dem Süden Ostbelgiens konnten mit ihrer Verschreibung auch einen Test in für sie näherliegenden Testzentren absolvieren. Um eine abschließende Analyse vorzunehmen, ist es also noch zu früh.
Da aber für aller Verschreibungen der gleiche Arzt unterzeichnet hat, werden in Kürze auch diese Ergebnisse vorliegen.
Auch hätte man, meiner Meinung nach, etwas mutiger bei der Testveranstaltung sein können. Beispielsweise aufgrund der Anwendung der Selbsttest und aufgrund der Tatsache, dass es draußen stattfand, hätte man ganz auf die Masken verzichten oder eine Tanzfläche ermöglichen können, was aber vom Kommissariat und dem föderalen Gesundheitsminister nicht gestattet wurde.
So bleibt zu erwähnen, dass alle anwesenden Gäste endlich noch einmal großartige Konzertmomente genießen konnten und die Freude, andere Menschen zu sehen und einen Austausch zu erleben, überwogen hat.