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Berufsberatung in Ostbelgien

Mündliche Frage von Frau Kirsten Neycken-Bartholemy an Ministerin Lydia Klinkenberg

Zur Berufsberatung in Ostbelgien

Seit vielen Jahren ist Kaleido in der Berufsberatung tätig und hat in diesem Bereich erfolgreiche Arbeit geleistet. Die Berufsberatung von Kaleido hilft jungen Menschen dabei, den Wahl- und Entscheidungsprozess in Bezug auf ihre schulische und berufliche Zukunft bewusster und aktiver zu gestalten. Sie möchte sie dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten, Kompetenzen und Interessen besser zu erkennen, persönliche Ziele zu formulieren, Schulorientierungs-, Ausbildungs- und Berufsentscheidungen wohlüberlegt zu treffen und damit wichtige Grundsteine für ihre persönliche Zukunft zu legen. Damit leistet Kaleido – weit über die klassische Berufsberatung hinaus – einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die Nähe und das über viele Jahre aufgebaute Vertrauensverhältnis zu den Schulen haben es ermöglicht, dass Berufsberatungsangebote in den Schulen implementiert und ständig ausgeweitet werden konnten.

Im Rahmen des REK-Projektes Vermittlung aus einer Hand soll nun die Berufsberatung in die zentrale Verantwortung des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemeinschaft gelegt werden. Der Teil der Berufsberatung, der mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun hat, soll jedoch bei Kaleido angesiedelt bleiben. Kaleido hat seinerseits bereits einen Vorschlag zur Aufteilung der Aufgaben mit dem ADG und zur Schaffung eines mobilen Teams zur Förderung der mentalen Gesundheit ausgearbeitet. Bisher ist die Zukunft der Berufsberatung bei Kaleido jedoch noch nicht eindeutig abzusehen.

Hierzu lauten meine Fragen:

  • Für welchen Zeitpunkt ist eine Verlagerung der Berufsberatung und die dafür erforderliche Abänderung des Dekretes geplant?
  • Inwieweit ist die Umsetzung des seitens Kaleido ausgearbeiteten Vorschlags zur Aufgabenteilung und zur Schaffung eines mobilen Teams realistisch?
  • Welche Auswirkungen hätten diese Veränderungen auf die Personalsituation im Arbeitsamt und bei Kaleido?

Antwort der Ministerin:

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Ziel des REK-Projektes „Auf das echte Leben vorbereiten“ ist eine kohärente und stark vernetzte Berufswahlvorbereitung, wobei die Berufsorientierung den Ratsuchenden, wie beispielsweise Eltern, Lehrern, Schülern, den nötigen Input zur Verfügung stellt. Die Verortung und Bündelung der BWO bei einem einzigen öffentlichen Dienst war von Anfang an Teil des Reformprojektes. Seit Frühjahr 2021 tagt ein breit aufgestellter Begleitausschuss, dem Vertreter von Kaleido Ostbelgien, dem Arbeitsamt der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Schulnetze sowie des Wirtschafts- und Sozialrats angehören.

Die Übertragung der beruflichen Orientierung an das Arbeitsamt erfolgt in mehreren Schritten. Da das ADG sich fachlich und personell auf die Übernahme dieses Aufgabenbereichs vorbereiten muss, wird Kaleido die Angebote für den Primarschulbereich noch bis zum 30. Juni 2023 aufrechterhalten. Was die Sekundarschulen betrifft, so wird das ADG schon im Schuljahr 2022-2023 die Angebote übernehmen.

Die genaue Vorgehensweise dazu wird in den nächsten Wochen besprochen.

Was die Personalsituation betrifft, so ändert sich bis zur definitiven Übertragung der Zuständigkeit an das ADG, also bis Ende Juni 2023, vorerst nichts. In Bezug auf die Personalsituation ab dem Schuljahr 2023-2024, also dem Zeitraum nach der definitiven Zuständigkeitsübertragung, befinden wir uns zurzeit im Abstimmungsprozess mit Kaleido, daher kann ich hierzu noch keine genaueren Angaben machen.

Kaleido hat in der Tat unabhängig davon einen ersten Entwurf für die Schaffung eines mobilen Teams für die mentale Gesundheit eingereicht. Viele Schulen melden im sozio-emotionalen Bereich verstärkt Unterstützungsbedarfe an, so dass ich die Schaffung solch eines mobilen Teams befürworte, das den Schulen Beratung und konkrete Hilfestellung anbieten kann.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit